Er ist wohl die ursprünglichste Form der Reiterei: der Distanzritt. Schon immer diente das Pferd dem Menschen dazu, lange Strecken möglichst schnell zu überwinden. In seiner modernen Form wurde das Distanzreiten in Deutschland vor rund 50 Jahren populär. Besonders beliebt ist der Distanzsport heute in Frankreich und im arabischen Raum. Die ersten Europameisterschaften fanden 1984 in Florac in Frankreich statt, die ersten Weltmeisterschaften wurde zwei Jahre später in Rom ausgetragen.

Beim Distanzreiten geht es darum, mit dem Pferd eine vorgegebene Distanz in schnellstmöglicher Zeit zu reiten. Während des Rittes werden die Pferde in den sogenannten Vet-Gates tierärztlich untersucht. Nur Pferde, die ohne Beanstandung die tierärztlichen Untersuchungen durchlaufen, dürfen den Distanzritt fortsetzen.

Mit Überreiten der Ziellinie ist der Ritt aber noch nicht beendet. Das Pferd muss den Tierärzten innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit vorgestellt werden. Nur wenn Puls, Atmung, Bewegungsablauf und Gesundheitszustand dann zufrieden stellend sind, ist der eigentliche Wettkampf beendet. Es muss also nicht zwangsläufig der gewinnen, der als erster im Ziel ist. Die Königsdistanz in diesem Marathon zu Pferde ist der "100-Meiler". Reiter und Pferd legen 160 Kilometer an einem Tag zurück. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg. Internationale Ritte werden ab einer Länge von 80 Kilometern ausgeschrieben.