Dressur - die Reitkünstler

Ziel jeder reiterlichen Ausbildung ist die Harmonie von Pferd und Reiter. Dressurreiten ist mehr als das absolvieren und Präsentieren von Lektionen und Figuren. Diese Übungen zielen darauf, das Pferd durch die natürliche Veranlagung gymnastisch auszubilden und es zu erziehen. Mit Hilfe der Dressur erreicht der Reiter, dass sein Pferd auf seine sensibel eingesetzten Gewichts-, Schenkel- oder Zügelhilfen reagiert. Ein gut gerittenes Pferd ist die beste Voraussetzung für Sicherheit im Pferdesport. Dressurreiten fördert und verfeinert die natürlichen Bewegungen des Pferdes und ermöglicht ihm, das Gewicht des Reiters optimal zu tragen und trägt dadurch zur Gesunderhaltung des Pferdes bei. Dressur bedeutet in diesem Zusammenhang weniger das Konditionieren des Pferdes auf Kommandos im Sinne einer Freiheitsdressur als vielmehr die Gymnastizierung und Sensibilisierung des Pferdes zur Erhöhung von Kraft, Beweglichkeit und Druchlässigkeit.

 

Das Dressurreiten ist heute eine populäre Disziplin des Pferdesports. Eine schonende und systematische dressurmäßige Ausbildung des Pferdes ist jedoch auch Voraussetzung für alle andern reitsportlichen Bereiche. Die Dressurausbildung ist sehr alt. – Schon in der ältesten überlieferten Reitlehre, die auf den griechischen Philosophen und Heerführer Xenophon (ca. 430-688 v. Chr. / Schriften: "Peri Hippikes" – "Über die Reitkunst" / "Hipparchikos" – "Pflichten eines Reiterführers") zurückgeführt wird, sind Ansätze vom Prinzip der Versammlung enthalten. Die Psyche des Pferdes fand erstmals durch den Rittmeister Pluvinel (1555-1629) Berücksichtigung bei der Ausbildung. Er gilt noch heute als einer der bedeutendsten Vertreter der gewaltfreien Lehrmethode.